Reformation Hörn

Städtebaulicher Entwurf des Quartier: “Hörn", Vertiefung in der Umnutzung einer denkmalgeschützten Kirche / studentische Arbeit Masterstudium

Wettbewerbsbeitrag: “Studentischer Förderpreis Stadtbaukunst 2024”

Aachen, Deutschland

Die Umnutzung der Kirche St. Sebastian wurde dazu genutzt, einen Treffpunkt für alle Generationen und Demografien zu schaffen. Dabei wurde der soziale und kommunale Aspekt eines Gemeindezentrums mit Aktivitäten kombiniert, die vor allem im physischen Raum stattfinden – insbesondere Bewegung. Ziel war es, die Kirche als lebendiges Zentrum des Quartiers zu etablieren und durch vielfältige Angebote für jedermann neu zu beleben. Kurse wie Seniorenfitness, Yogastunden, Kinderbetreuung, Gemeindeversammlungen und vieles mehr finden hier nun gleichzeitig Platz.

Im Zentrum der neuen Struktur steht ein flexibles Raumelement: Ein ca. 12m x 13,5m großer Kubus bildet das Herzstück der Kirche. Dieser Raum kann in zwei separate Bereiche geteilt und jeweils zur Apsis oder Kapelle hin geöffnet werden, um Veranstaltungen wie Konzerte, große Messen oder Kinderspieltage zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde das Querschiff so umgestaltet, dass es wichtige Funktionen wie sanitäre Anlagen, Umkleideräume und einen barrierefreien Zugang durch einen neu integrierten Aufzug beherbergt. Darüber hinaus wird hier die Tradition der Gemeinde fortgeführt: Das beliebte „Kaffee und Kuchen“ nach dem Gottesdienst wurde auf eine größere Ebene gebracht. Durch die Öffnung der alten Sakristei hin zum Hauptraum entstand ein einladender, offener Ort der Begegnung.

Ein neuer regionaler Anziehungspunkt ist die Umgestaltung des Glockenturms. Die obere Plattform wurde zu einer Aussichtsplattform umfunktioniert, von der aus Besucher durch schmale Schlitze im massiven Mauerwerk die Umgebung überblicken können. Der Weg dorthin wurde zu einem Erlebnispfad ausgebaut, auf dem verschiedene Ausstellungsstücke aus der Geschichte der Kirche und der Gemeinde präsentiert werden.

Die umgestaltete Kirche verbindet somit Tradition mit neuen Nutzungsmöglichkeiten. Sie bietet Raum für Bewegung, Begegnung und Gemeinschaft, stärkt das soziale Gefüge des Quartiers und bringt Leben in die historischen Mauern zurück – ein Ort, der Vergangenheit und Zukunft harmonisch miteinander vereint.